Die Mezzosopranistin Nora Sourouzian steht in der Spielzeit 21-22 als Eboli in Verdis „Don Carlo“ am Aalto-Theater Essen auf der Bühne, nachdem sie ihr Repertoire mit ihrem Debüt als Amneris in Verdis „Aida“ bei der Jyske Opera bereits um eine weitere Partie erweitert hatte. Zuvor überzeugte sie mit Schönbergs „Lied der Waldtaube“ aus den „Gurreliedern“ mit dem Sonderjylland Symphonieorchester, als Ježibaba in Dvořáks „Rusalka“ in St. Gallen und an der Opéra du Rhein in Strasbourg, als Marguerite in „La damnation du Faust“ im Palacio de Bellas Artes in Mexiko, oder als Azucena an der Oper Graz, am Aalto-Theater in Essen oder am Königlich-Dänischen Opernhaus in Kopenhagen.
Eine ganze Reihe von Engagements, wie Carmen in Winnipeg, Azucena in Daegu (Südkorea) oder eine Japan-Tournee mit Beethovens 9. Symphonie mit dem Beethoven-Orchester Bonn unter Dirk Kaftan oder die Partie der Floria in „Les barbares“ von Camille Saint-Saëns an der Oper Leipzig im Frühjahr 21 fielen dem Corona-Virus zum Opfer.
In sehr unterschiedlichen Partien und musikalischen Stilen stellte Nora Sourouzian schon zuvor ihre große darstellerische und stimmliche Bandbreite unter Beweis: Beim Wexford Festival feierte sie in den beiden Titelrollen der selten gespielten Massenet-Opern „Thérèse“ und „La Navarraise“ (als Anita, la Navarraise) einen Riesenerfolg und kehrte als Herodias (A. Mariotte, „Salome“) dorthin zurück. Beim Atelier Lyrique de Tourcoing sang sie die Partie der Zulema in Théodore Dubois „Aben Hamet“. St. Gallen engagierte sie als Laura in Ponchiellis „La gioconda“ und als Leonora di Guzman in Donizettis „La favorita“, eine Partie, die sie später auch als Cover für Elina Garanca an die Bayerische Staatsoper in München führte. Ihr Rollendebüt als Prinzessin Eboli in Verdis „Don Carlo“ machte sie beim Festival Oper Burg Gars. Als Carmen gastierte Nora Sourouzian an der West Palm Beach Opera in Miami, an der Minnesota Opera. Für diese Partie wurde sie auch als Cover an die Metropolitan Opera in New York engagiert. Die beiden Partien Sister Helen Prejean und Mrs. Patrick De Rocher (Joseph’s mother) in Jake Heggie’s Oper „Dead Man Walking“ an der Königlichen Oper Kopenhagen zur Bühnenreife.
Die Diskographie von Nora Sourouzian umfasst u.a. eine CD-Aufnahme der Produktion von Théodore Dubois „Aben Hamet“, unter der Leitung von Jean-Claude Malgoire, eine DVD der Oper „O rapaz de bronze“ von Nuno Côrte-Real, und eine CD und eine DVD der 34. Operngala der Oper von Montreál aus dem Jahre 2009.
Dirigenten wie Cyril Diedrich, Christoph Eschenbach, Sir John Eliot Gardiner, Jean-Claude Malgoire, Marc Minkowski, Leif Segerstam, Ed Spanjaard, Franz Welser-Möst oder Johannes Wildner luden Nora Sourouzian wiederholt zu Konzerten mit Werken wie Mahlers 3. Sinfonie oder Liedern eines fahrenden Gesellen, Beethovens 9. Sinfonie, der Haydn-Kantate Arianna a Naxos, dem Mozart Requiem, dem Brahms Liebesliederwalzer, Berlioz „Nuits d’été“, Franck Martins Oratorium „Golgotha“ oder Wagners Wesendonck-Liedern ein.
Nora Sourouzian gewann eine Reihe großer kanadischer Gesangswettbewerbe und war Finalistin des Belvedere-Wettbewerbs in Wien. Es folgten Einladungen an viele große Opernhäuser wie z.B. das Opernhaus Zürich, das Grand Théâtre de Genève, die Opéra de Lausanne, das Opernhaus St. Gallen, die Opéra du Châtelet Paris, das Teatro Sao Paolo Lissabon, De Nederlandse Opera Amsterdam, Det Concertgebouw Amsterdam, Den Norske Opera Oslo, die Welsh National Opera in Cardiff, das Opernhaus in Riga, die Oper Leipzig, die Oper Köln, das Teatro Communale di Bologna, das Teatro Massimo di Palermo, das Teatro San Carlo in Neapel, das Teatro Lirico di Cagliari, die Opernhäuser von Québec und Montréal oder das New National Theatre Tokyo.
Nora Sourouzian stammt aus Französisch-Kanada, studierte an der McGill Universität in Montreal bei Thérèse Sevadjian und war dann für ein Jahr Mitglied des Young Artists Program des Internationaal Opera Centrum Nederland in Amsterdam. Anschließend wurde sie für zwei Jahre Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel. Sie lebt in Berlin.