Die Mezzosopranistin Nora Sourouzian sang zum Auftakt der Spielzeit 2024-25 eine vielbeachtete Azucena in „Il trovatore“ am Staatstheater Braunschweig, wo sie demnächst auch als Priorin Madame de Croissy in Poulencs „Dialogues des Carmélites auf der Bühne steht. Im Rahmen der Internationalen Maifestspiele wird sie 2025 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden den Mezzosopran-Part in Verdis Requiem unter Leo McFall singen.
In der vergangenen Spielzeit war Nora Sourouzian u.a. als Amneris an der Königlich Dänischen Oper Kopenhagen und in einer Arena-Produktion der „Aida“ in Stuttgart, Hannover und Berlin ebenso erfolgreich, wie mit Beethovens 9. Sinfonie in Mexiko.
Darüber hinaus überzeugte die Mezzosopranistin in jüngster Zeit auch als Ježibaba in Dvořáks „Rusalka“ an der Komischen Oper Berlin, an der Opéra du Rhin in Strasbourg und in St. Gallen, als Eboli in Essen, in Mahlers „Lied von der Erde“ und mit Schönbergs „Lied der Waldtaube“ aus den „Gurreliedern“ mit dem Sønderjylland Symphony Orchestra, als Amneris in Verdis „Aida“ bei der Jyske Opera und an der Oper Braunschweig als Marguerite in „La damnation du Faust“ im Palacio de Bellas Artes in Mexiko. Die Rolle der Azucena verkörperte sie an der Oper Graz, am Aalto-Theater in Essen, an der Seattle Opera oder am Königlich Dänischen Opernhaus Kopenhagen.
In sehr unterschiedlichen Partien und musikalischen Stilen stellte Nora Sourouzian schon zuvor ihre große darstellerische und stimmliche Bandbreite unter Beweis: Beim Wexford Festival feierte sie in den Titelrollen von Faurés „Pénélope“, ebenso wie der selten gespielten Massenet-Opern „Thérèse“ und „La Navarraise“ (als Anita) große Erfolge und kehrte als Herodias (A. Mariotte, „Salomé“) dorthin zurück. Beim Atelier Lyrique de Tourcoing sang sie die Partie der Zulema in Théodore Dubois „Aben Hamet“. St. Gallen engagierte sie als Laura in Ponchiellis „La gioconda“ und als Leonora di Guzman in Donizettis „La favorita“, eine Partie, die sie später auch als Cover für Elīna Garanča an die Bayerische Staatsoper in München führte. Ihr Rollendebüt als Prinzessin Eboli in Verdis „Don Carlo“ machte sie beim Festival Oper Burg Gars. Als Carmen gastierte Nora Sourouzian in 22 Produktionen, u.a. an der West Palm Beach Opera in Miami, in St. Gallen, Cagliari, Bologna, Köln, Leipzig, Oslo, Québec oder Cardiff. Für diese Partie wurde sie auch als Cover an die Metropolitan Opera in New York engagiert. Die beiden Partien Sister Helen Prejean und Mrs. Patrick De Rocher (Joseph’s mother) in Jake Heggie’s Oper „Dead Man Walking“ brachte sie an der Königlich Dänischen Oper Kopenhagen zur Bühnenreife.
Die Diskographie von Nora Sourouzian umfasst u.a. eine CD-Aufnahme der Produktion von Théodore Dubois „Aben Hamet“, unter der Leitung von Jean-Claude Malgoire, eine DVD der Oper „O rapaz de bronze“ von Nuno Côrte-Real und eine CD/DVD der 34. Operngala der Oper von Montreál aus dem Jahre 2009.
Dirigenten wie Paolo Carignani, Cyril Diedrich, Christoph Eschenbach, Sir John Eliot Gardiner, Jean-Claude Malgoire, Marc Minkowski, Leif Segerstam, Ed Spanjaard, Franz Welser-Möst oder Johannes Wildner luden Nora Sourouzian wiederholt zu Konzerten mit Werken wie Mahlers 3. Sinfonie oder Liedern eines fahrenden Gesellen, Beethovens 9. Sinfonie, der Haydn-Kantate „Arianna a Naxos“, dem Mozart Requiem, dem Brahms Liebesliederwalzer, Berlioz „Nuits d’été“, Frank Martins „Cornet“, seinem Oratorium „Golgotha“, oder Wagners „Wesendonck-Liedern“ ein.
Nora Sourouzian gewann eine Reihe großer kanadischer Gesangswettbewerbe und war Finalistin des Belvedere-Wettbewerbs in Wien. Es folgten Einladungen an viele große Opernhäuser wie z.B. das Opernhaus Zürich, das Grand Théâtre de Genève, die Opéra de Lausanne, das Opernhaus St. Gallen, die Opéra du Châtelet Paris, das Teatro Sao Paolo Lissabon, De Nederlandse Opera Amsterdam, Det Concertgebouw Amsterdam, Den Norske Opera Oslo, die Welsh National Opera in Cardiff, das Opernhaus in Riga, die Oper Leipzig, die Oper Köln, das Teatro Communale di Bologna, das Teatro Massimo di Palermo, das Teatro San Carlo in Neapel, das Teatro Lirico di Cagliari, die Opernhäuser von Québec und Montréal oder das New National Theatre Tokyo.
Nora Sourouzian stammt aus einer französisch-armenischen Familie, besitzt die französische und kanadische Staatsbürgerschaft, studierte an der McGill Universität in Montreal und war dann Mitglied des Young Artists Program des Internationaal Opera Centrum Nederland in Amsterdam. Anschließend wurde sie für zwei Jahre Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel. Sie lebt in Berlin.
09/2024