Der Tiroler Bass Florian Spiess steht in der laufenden Spielzeit nach der Partie des Harald in Wagners „Die Feen“ an der Oper Leipzig als Selva in „La Muette de Portici“ von Auber am Staatstheater Kassel auf der Bühne. Im Sommer 2022 ist er als Falstaff in Otto Nicolais „Die Lustigen Weiber von Windsor“ bei den Werdenberger Schlossfestspielen in der Schweiz zu hören.
Sein Debüt an der Mailander Scala in gleich 3 Produktionen: „Zauberflöte“ (Sarastro), „Salome“ (Soldat) und „Tannhäuser“ (Biterolf) fiel corona-bedingten Absagen zum Opfer. Zuvor hatte er 2019 an der Deutschen Oper Berlin als Kaspar in „Wolfsschlucht“, einem Musiktheaterstück von Malte Giesen nach Motiven von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ debütiert.
In den Spielzeiten davor sang er den Figaro in „Le nozze di Figaro“ an der Staatsoperette Dresden sowie zwei Neuproduktionen („Die lustigen Weiber von Windsor“ und „The Rake’s Progress“) am Staatstheater Kassel. Außerdem verkörperte er den Marco in Giordanos „Mala vita“ am Theater Gießen sowie die Mutter in „Die sieben Todsünden“ von Weill und Brecht an der Staatsoper Stuttgart. Zwischen 2015 und 2017 gastierte er in der Kinderoper der Hamburgischen Staatsoper als Robert, der Schornsteinfegermeister in Brittens „Der kleine Schornsteinfeger“, als Basilio („Barbiere di Siviglia“) unter Markus Bosch in Heidenheim, als Timur („Turandot“) am Tiroler Landestheater Innsbruck und als Bellone und Alvar in „Les Indes Galantes“ von J. Ph. Rameau am Staatstheater Nürnberg, als Lord Syndham in „Zar und Zimmermann“ in Rostock.
Von 2013-15 gehörte er zum Ensemble der Hamburgischen Staatsoper und sang dort Partien wie Raymondo in Händels „Almira“, Zuniga in „Carmen“, Pfarrer/Dachs in „Das schlaue Füchslein“ und Sprecher/Zweiten Geharnischten in „Die Zauberflöte“. Biterolf in „Tannhäuser“ und Colline in „La Bohème“. Darüberhinaus übernahm er auch als Gast am Volkstheater Rostock weiterhin die Partie des Zaccaria. Mit „Almira“ war Florian Spiess im Sommer 2014 unter Alessandro De Marchi auch bei den „Festwochen für Alte Musik Innsbruck“ zu hören. 2015 sang er u.a. mit der Lautten Compagney die Partie des Sarastro in der „Zauberflöte“ in Würzburg und Bad Lauchstädt und kehrte als Banquo („Macbeth“) nach Heidenheim zurück.
Die Spielzeit 2012/13 führte Florian Spiess mit einem Festvertrag an das Volkstheater Rostock. Dort überzeugte der Künstler vor allem als Sarastro in der „Zauberflöte“, als Doktor Bartolo in Rossinis „Il Barbiere di Siviglia“, als Zaccaria in Verdis „Nabucco“, ebenso wie in der Basspartie des Verdi-Requiems. Mit einem Gastvertrag gastierte er auch an der Volksoper Wien.
2010-2012 war er Ensemblemitglied der Volksoper Wien und war dort in Opern wie „Die Zauberflöte“, „Tosca“ und „Turandot“ oder „Rigoletto“ zu erleben. Als Mitglied des Linzer Landestheaters 2009/10 sang Florian Spiess u.a. Silvano (Cavalli: „La Calisto“), Figaro, Crespel, Hermann und Schlemihl in „Hoffmanns Erzählungen“, und Jupiter in „Platée“.
Zwischen 2006-2008 wurde der Bassist u.a. von KS Brigitte Fassbaender an das Tiroler Landestheater, als Osmin in Mozarts „Entführung aus dem Serail“ zu den Operfestspielen Heidenheim, und von Eva Wagner-Pasquier für die Teilnahme an der Académie des Festivals von Aix-en-Provence ausgewählt.
Sein Studium absolvierte er bei Karlheinz Hanser und Robert Holl an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. 2005 war er auch Stipendiat der deutsch-österreichischen Richard-Wagner-Stiftung.
Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte Florian Spiess im Chor der Wiltener Sängerknaben, bevor er von 1990-1994 Sopransolist bei den Wiener Sängerknaben war.