Der in Martinique geborene französische Countertenor Fabrice di Falco hat verschiedene Galakonzerte konzipiert: „Tribute to Maria Callas“, „Tribute to Christiane Eda Pierre“ und „Tribute to the Black Divas“, die er mit großem Erfolg dem Publikum in Frankreich und den französischen Überseegebieten präsentiert hat. Künftige Auftritte sind in Martinique, Clermont-Ferrand und in Rodez im Rahmen des Festivals von Aveyron geplant.
Außerdem ist er künstlerischer Leiter des Festivals Filao, das im Februar auf Martinique und auf der Insel Reúnion stattfindet. Bei diesem Festival gab er auch sein Debüt als Regisseur einer Inszenierung von Bizets „Carmen“.
Auf der Opernbühne war seine Paraderolle in den letzten Jahren der Akhnaten in der gleichnamigen Oper von Philip Glass an der Opera de Nice in den Jahren 2020 und 2021 in einer Inszenierung von Lucinda Childs unter der musikalischen Leitung von Léo Warynski.
France Télévisions und France O drehten einen Film mit dem Titel „Fabrice di Falco, eine Opernstimme jenseits der Meere“, der in Pariser Kinos und im Fernsehen ein großer Publikumserfolg war. Der zweite Film “ Fabrice di Falco, l’oiseau rebelle “ sollte im November 2020 in die Kinos kommen, musste aber ebenfalls verschoben werden.
Seit Januar 2018 ist Fabrice di Falco auch künstlerischer Leiter des Wettbewerbs „Voix des outre-mers“, der den Kandidaten vor dem Wettbewerb Meisterkurse anbietet und an der Seite von Karine Deshayes Patenschaften für Kandidaten übernimmt, um ihnen zu helfen, sich in der elitären Welt der Oper zu professionalisieren.
Neben der Barockmusik, wo der Countertenor früh unter Jean-Claude Malgoire als Narciso in „Agrippina“ von Händel debütierte und in zahlreichen Konzertprogrammen mit Arien für Kastraten und anderen barocken Werken bei internationalen Festivals in Europa und Übersee auftrat, legte er einen weiteren Schwerpunkt auf die zeitgenössische Musik: Peter Ruzicka lud ihn im Rahmen der Münchner Biennale und des ZKM Karlsruhe ein, eine der Hauptrollen der zeitgenössischen Oper „Heptameron“ von Gerhard Winkler zu übernehmen. Regelmäßig singt er in Uraufführungen der bedeutendsten französischen Komponisten, so z.B. die Rolle des Fougère in „Les Quatres Jumelles“ von Régis Campo in Paris, den Diouf in „Les Nègres“ von Michael Levinas an den Opernhäusern von Lyon und Genf, die Hauptrolle in Florence Baschets Oper „Piranhas“ in Annecy, Grenoble und Paris, sowie „La Métamorphose“ von Levinas (nach Franz Kafka) an der Oper von Lille. In der Rolle des Adschib in „L‘Upupa“ von Henze stand er an der Oper Lyon und in Tokyo mit dem Tokyo Symphony Orchestra auf der Bühne; Als Oberon in Brittens „Ein Sommernachtstraum“ am Teatro Colon in Buenos Aires, an der Opéra de Nice und der Opéra de Metz. An der Opéra du Rhin in Strasbourg und Mulhouse hatte er in der Welturaufführung der Oper „Quai Ouest“ von Régis Campo großen Erfolg.
Zu den Dirigenten und Regisseuren, mit denen Fabrice di Falco gearbeitet hat, zählen neben Jean-Claude Malgoire, Russel Keable, Grant Llewellyn, Bernard Kontarsky, Mark Foster, Markus Bosch, Stanislas Nordey, Frédéric Fisbach, Jean-François Vinciguerra, Paul-Emile Fourny.
Seine Liebe zum Jazz ließ ihn der Einladung des afrikanischen Saxophonisten Manu Dibangu folgen, der ihn bat, den ersten Teil seines Konzerts im berühmten Pariser „Olympia“ zu spielen. Fabrice bot ein Programm von Barock bis Jazz-Musik. Seitdem singt er oft Barockarien in Jazzarrangements mit dem von ihm gegründeten Di Falco Quartett.
Es gibt zahlreiche CD-Aufnahmen mit Fabrice di Falco, die seine Vielseitigkeit dokumentieren, u.a. „Ombra mai fu“ bei JVC mit Arrangements von Mike Gibbs, das Album „Glassharmonica“ bei Naxos, „Agrippina“ von Händel bei Dynamic (auch als DVD), „Heptameron“ von Winkler bei col legno und „Les Nègres“ von Michaël Levinas bei Eon Music. Weiters erschien die CD „Hommage von Farinelli an den König des Pops“, auf welcher der Countertenor alle seine Facetten von der Oper über den Sprechgesang, Jazz bis hin zum Pop zeigt.
Seine Ausbildung erhielt Fabrice di Falco in Paris bei Liliane Mazeron und Rachel Yakar.
09/2024