Normalerweise wissen wir im November und Dezember kaum, wo anfangen mit der Arbeit: Tourneevorbereitungen, Reiseplanungen für unsere Künstler, letzter Schliff an Programmen, Reisen zu Premieren und Konzerten … Und in unserem Newsletter müssen wir aufpassen, dass er nicht zu lang wird …
Dieses Jahr ist gar nichts „normal“: Wo normalerweise Arbeit in die Planung und den reibungslosen Ablauf von Produktionen, Konzerten und Veranstaltungen fließt, schlagen wir uns derzeit – mindestens ebenso arbeitsintensiv – mit Absagen, Verschiebungen oder – oft erfolglosen – Verhandlungen, die unseren Künstlern mit Ausfallshonoraren irgendwie das Überleben sichern sollen, herum. Ganz abgesehen davon, dass wir auch um unser eigenes Überleben kämpfen.
Am meisten macht uns allen zu schaffen, dass so gar nicht abschätzbar ist, wie lange die Krise dauern wird. Wird die Impfung ein Ende der „Lockdowns“ bringen? Werden dann wieder Zuschauer in die Konzertsäle dürfen? Wann werden die Reisebeschränkungen fallen? Und wie werden bis dahin die Staatsbudgets und in der Folge die öffentlichen Kulturbudgets aussehen? Wie werden die Sponsoren, die oft viel zu unserem Kulturleben beitragen, die Krise überstehen? – Fragen über Fragen, die niemand beantworten kann.
Von den vielen Plänen sind einige wenige übrig geblieben – teils in „corona-taugliche“ Formate umgewandelt, teils zittern wir noch, ob sie auch wirklich stattfinden. Schwierige Zeiten für uns!