Die österreichische Koloratursopranistin Ilia Staple ist seit 2024 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, nachdem sie bei ihrem Debüt als Adele in Johann Strauss Die Fledermaus an diesem Haus 2022 überzeugen konnte. In dieser Partie wird sie auch in der dieser Saison zu hören sein, ebenso wie als Tebaldo in Don Carlos, Königin der Nacht in Die Zauberflöte für Kinder und als Fiakermilli in Arabella. 2025 war sie im Rahmen des Johann Strauss 2025 Wien-Festivals als Gräfin Falconi in Der Karneval von Rom am Theater an der Wien zu hören.
Von 2018-2024 war sie Ensemblemitglied am Staatstheater am Gärtnerplatz München, wo sie mit Partien wie Adele (Die Fledermaus), Königin der Nacht (Die Zauberflöte), Olympia (Hoffmanns Erzählungen), Cunegunde (Candide), Gretel (Hänsel und Gretel), Sophie (Werther) Gilda (Rigoletto) oder Musetta (La bohème) ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnte. Bei den Tiroler Festspielen Erl wirkte sie im Ring des Nibelungen als Woglinde (Das Rheingold), Helmwige (Die Walküre), Waldvogel (Siegfried) und Woglinde (Götterdämmerung) mit.
Am Salzburger Landestheater wurde sie für ihr Rollendebüt als Eliza in einer Neuproduktion von My Fair Lady im Herbst 2019 von der Kritik als „Der Star des Abends“ bezeichnet. Dort hatte sie bereits in der Spielzeit 2018-19 als Franziska Cagliari in Wiener Blut von Johann Strauss mit großem Erfolg gastiert.
Weitere Operettenerfolge hatte sie an der Bühne Baden 2019 als Christel von der Post in Carl Zellers Der Vogelhändler, 2018 als Bronislawa in Millöckers Der Bettelstudent und 2017 als Eurydike in Orpheus in der Unterwelt. Beim Lehár Festival in Bad Ischl war sie als Midili Hanum (Rose von Stambul) und als Miss Edith (Die Juxheirat) zu erleben. Als Maria in West Side Story und als Christine in Phantom der Oper machte sie bei den Musical-Festwochen Bad Leonfelden auf sich aufmerksam.
Neben der Opernbühne ist Ilia Staple auch regelmäßig auf dem Konzertpodium zu finden: So interpretierte sie u.a. Bachs Johannespassion, Händels Messias, Haydns Schöpfung, Schwertsiks Sonnengesang sowie zahlreiche Solopartien in diversen Messen.
Von 2016-2018 war Ilia Staple Mitglied des Oberösterreichischen Opernstudios am Landestheaters Linz und sang dort u.a. Despina (Così fan tutte), Sandmännchen und Taumännchen (Hänsel und Gretel), Klärchen Hinzelmann (Im Weißen Rössl), Ciboletta (Nacht in Venedig), Rosetta (Leonce und Lena, EA), Flaminia (Il mondo della luna).
Erste Engagements hatten die junge Sopranistin schon zuvor als Gwendolen (Mein Freund Bunbury) an die Oper Leipzig und als Papagena (Die Zauberflöte) an die Oper Chemnitz geführt. Beim internationalen Brucknerfest Linz verkörperte sie die Frau Herberstorff (Alea, UA), Bubikopf (Kaiser von Atlantis) und Blonde (Entführung aus dem Serail), sowie in Gastproduktionen die Bellezza (Il trionfo del tempo e del disinganno), Ermengarde (Hello Dolly), Cis (Albert Herring).
Ilia Staple erhielt ihre Gesangsausbildung zuerst privat bei ihrer Hildegard Krichbaumer, später an der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität in der Klasse von Katerina Beranova.
03/2025